security light

Performance

Leipzig, 5. Februar 2004

Hochschule für Grafik
und Buchkunst Leipzig
Hochschulrundgang

Suchscheinwerfer
6 Stunden Überwachung

Mit einem starken Suchscheinwerfer ("Verfolger") wurde eine Überwachung des abgesperrten öffentlichen Raumes vor der Leipziger Kunsthochschule simuliert. Diese Sicherheitszone soll zum Schutz des gegenüberliegenden Amerika-Hauses dienen und ist seit 2002 durch Polizeikräfte komplett abgesperrt. Nur ein schmaler Fußweg führte noch zum Haupteingang der Akademie. Anläßlich des Hochschulrundgangs und des damit einhergehenden Oberbürgermeisterbesuches wurde, vom Balkon der Hochschule, der Sicherheitsraum zwischen Amerika-Haus und Hochschule “überwacht”. Alle Personen, inclusive die Polizeikräfte wurden ”gescannt”, die Absperrung, der Zaun, alle Fenster und Türen ständig “abgesucht”.

Befindet man sich im Rampenlicht oder fühlt man sich bedrängt und einer sowohl realen als auch inszenierten, unangenehmen Überwachung ausgesetzt, der man sich mit schnellen Schritten in die Kunstwelt zu entziehen sucht?

Beispielhaft zeigt die Situation vor der Leipziger Kunsthochschule die Einführung von Ausnahmezuständen in den "Normalzustand" hinein. Wahre Macht kann über die Verfügung über den Ausnahmezustand definiert werden. Aufhebung von räumlicher oder zeitlicher Begrenzung bedeute daher das Eindringen des Ausnahmezustandes in den “Normalzustand”
C. Schmitt, Politische Theologie und G. Agamben, Ausnahmezustand

Seit Ende 2006 kann die Straße, wenngleich nicht befahren, so doch wieder betreten werden. Massive, in 4m tiefe Betonfundamente eingelassene Poller, ein Stahlzaun der eher auf ein Giraffengehege schließen läßt, permanente Bewachung durch Sonderkräfte der Polizei und ein abgeriegelter Fußweg versuchen nun weiterhin die Sicherheit des Amerika-Hauses zu gewährleisten.