donde las calles no tienen nombre

Stadtteilprojekt

Bogota-Engativa, 2013

Eine Arbeit für das Projekt
"working voices"
kuratiert von Harm Lux
in Kooperation mit
Lorena Luengas und
Ivan Cano Meija

Für “working voices”, ein gemeinschaftliches, stadtteilbezogenes Projekt im Barrio Minuto de Dios in Bogota, wurde die Arbeit “donde las calles no tienen nombre”/ ”Wo die Strassen keine Namen tragen”- vorgeschlagen und begonnen: Die Straßen der Nachbarschaft werden, wie in ganz Bogota, nur durch Nummern gekennzeichnet. Vor der Eingemeindung dieses Bezirkes zur Stadt Bogota gab es aber vereinzelte Straßennamen. Nun werden die Bewohner ihren Straßen selbst neue Namen geben. Dabei geht es weniger um schlichte Benennungen wie “Tulpenweg” oder “Simon-Bolivar-Straße” als vielmehr um freie, eigenwillige, poetische, politische und besonders performative Namen.

Da es keine offizielle Vergabe von Straßennamen gibt, ist die Benennung ein völlig offenes, frei gestaltbares Feld. Hauptaugenmerk legen wir dabei besonders auf die Eigenwilligkeit, die individuelle Bezugnahme und ggf. auch auf den verpflichtend-performativen Charakter der neuen Straßennamen. Beispielsweise soll eine Straße nicht lediglich den Namen KARL-MARX-STRASSE tragen, sondern viel eher STRASSE, IN DER ALLE BEWOHNER BEGONNEN HABEN KARL MARX ZU LESEN. Aber auch politische Namen, wie STRASSE IN DER IM JAHR 2007 EINMAL ALLE LEUTE ANGST HATTEN, oder STRASSE, IN DER BIS HEUTE EIN NACHBAR VERSCHWUNDEN IST, oder poetische Namen wie STRASSE ANTONI CERRERA FUSQUEZ - GLÜCKLICHSTER BEWOHNER, STRASSE IN DER WUNDER GESCHEHEN, DIE MAN NICHT SIEHT, etc. Ausgemachtes Ziel der Aktion ist, durch einfallsreiche und interessante Namen die weitere Nachbarschaft so sehr anzuregen, daß sich die Arbeit von selber immer weiter fortsetzt.