"Wenn sie ein Bärenjunges fingen, steckten sie es in einen Käfig. Oft gab die Frau des Jägers ihm von ihrer Muttermilch. So wuchs es heran, bis eines Tages, nach der Öffnung des Käfigs, "das liebe kleine göttliche Wesen" zu dem Fest eingeladen wurde, auf dem es geopfert werden sollte. Alle tanzten unter Händklatschen um den Bären. Die Frau, die ihn mit ihrer Milch genährt hatte, weinte. Dann richtete ein Jäger ein paar Worte an den Bären: "Oh du Göttlicher, du bist in die Welt geschickt worden, damit wir dich jagen. O du teure kleine Gottheit, wir verehren dich; hör unser Gebet. Wir haben dich genährt und wir haben dich aufgezogen mit vieler Mühe, da wir dich lieben. Jetzt, wo du groß geworden bist, schicken wir dich zu deinem Vater und deiner Mutter. Wenn du zu ihnen kommst, sprich gut von uns und sage ihnen, wie freundlich wir gewesen sind; bitte komm wieder zu uns, wir werden dich dann opfern."
"Die größte Gefahr im Leben ist, dass die Speise der Menschen ganz aus Seelen besteht."
Zitate aus: Roberto Calasso, Der himmlische Jäger, S. 12
(Mangelhafte Quellenangabe für das zweite, ebenfalls dort aufgeführte, Zitat.)