128 Seiten / Festeinband-Halbleinen / 25 farbige Abbildungen
Institut für Buchkunst Leipzig
Satz und Typografie: Claudia Siegel, Leipzig
Autoren: Bertram Haude und Jens Volz sowie Barbara Könczöl, Katrin Franke, Dr. Benno Zabel,
Dr. Daniel Schmidt, Dr. Friedrich Kühn, Ingo Jonas, Stefan Kausch.
Besonderen Dank für Ihre Mitarbeit am Buch an Tobias Grave und Daniel Hechler.
Das Buchprojekt wurde mit dem Kunstpreis der Dresdner Bank, dem Ars Lipsiensis ausgezeichnet und wurde 2006 zu den schönsten Büchern Deutschlands gewählt.
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Wieviel Partizipation am Geschehen und welche Anteilnahme an konstituierenden Ideen einer Gemeinschaft sind von Nöten um diese lebendig zu halten? Diese Fragestellung erhofft das Buch auf seine eigene Weise offen zu halten.
Es geht darum, jenen Gesellschaftsentwurf anzusprechen, in welchem man sich immernoch recht selbstverständlich aufhält.
Das Buch besteht aus zwei Teilen,
1. einem Forschungsbericht zur gesellschaftlichen Organisation bei Stockenten und
2. einer Sammlung von wissenschaftlichen Texten, die sich mit Demokratie und Gemeinschaft beschäftigen.
Der Forschungsbericht über das Zusammenleben von Enten wurde von den beiden Künstlern Bertram Haude und Jens Volz verfasst. Sie brachen 2003 zu einer Exkursion nach Neustadt an der Orla auf, einer Kleinstadt in Thüringen, und entdeckten dort ein sonderbares Gemeinwesen: Die Entenrepublik Gamsenteich. Haude und Volz ergründeten den Aufbau dieser stockentischen Gesellschaft. Ihr Wissen und ihre Funde werden in diesem Buch erstmalig veröffentlicht.
Die Entologen beschäftigten sich auch mit der eigentümlichen Wechselbeziehung von Ente und Mensch und entwarfen dabei mit ironischer Distanz eine reflektierende Sichtweise auf unsere menschliche Situation.
Die beiden Teile des Buches werden durch eine ausklappbare Bildtafel, eine Abbildung des Teiches, verknüpft. Dieser Mittelteil ist Verbindungselement und Inhaltsverzeichnis. Von hier wird der Leser zu den Texten im Teil 2 des Buches geführt. Ergänzend findet sich im Mittelteil ein Glossar von Dr. Daniel Schmidt, das über die politik-wissenschaftlichen Grundbegriffe mit eigenwilligen Definitionen aufklärt.
Die Texte im zweiten Teil wurden von Wissenschaftlern geschrieben, die ausgehend von dem Phänomen der Entenrepublik Überlegungen zu Demokratie und Gemeinschaft vorstellen.
Sie versuchen zu ergründen, was eine Staatsform, die sich demokratisch nennt, eigentlich ausmacht, wo ihre Grenzen sind und welche Mythen ihr immanent sind.
Zwischen diesen Texten finden sich doppelseitige Farbfotografien. Diese Bilder knüpfen an die Entenrepublik an und wollen nocheinmal den seltsamen Schnittpunkt von Enten und Menschenwelt metaphorisch anzeigen.
Das Buch möchte Leser ansprechen, für die ein Zugang zum behandelten politischen Thema eher über ein gut gestaltetes Buch, über ein künstlerisches Projekt oder über essayistische Texte entstehen kann.