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get results

Über einen Zeitraum von 18 Wochen nahm Bertram Haude, einer Anzeige in einem Bodybuildingmagazin folgend, ein Mittel für Fettverbrennung und Muskelaufbau ein und dokumentierte die Einnahme. Dazu erfolgte ein Training. In den Wochen 1 / 5 / 17 u. 18 wurde jeweils eine Fotografie angefertigt.

 

Wie weit geht das Individuum, welches die Unzulänglichkeit einer Gesellschaftsform, die alles in die Verantwortung des Einzelnen legt, an sich selbst kompensieren zu müssen glaubt? Welcher Glaube welche Opfer verlangt, kann man auch in den chat-rooms der community erfahren: „Taking the suggested pills a day, he felt constantly sick, like he had „all the life sucked out of him“ and actually vomited twice- pretty gross.“ Sarah C. (USA)

"For the past two days, I have had heart palpitations, and panic attacks. Not to mention the horrilbe indigestion immediately after taking the pills."

J. Gray (West Fork, AR United States)

"I started getting chest pains and thought my heart was going to explode. I have had 1 sleepless night and have headaches and dizzy spells all day."

Raphael (luckygreen@yahoo.com)

 

Die Arbeit beschäftigt sich mit Versprechen und Angeboten, die Resultate wie Erfolg, Potenz, Schönheit, Wachstum schnell und einfach hervorbringen sollen, um dem Anderen, dem „Konkurrenten“, immer voraus zu sein, zu triumphieren und dadurch besonders begehrenswert zu erscheinen. Ist dies tatsächlich die Prämisse im „Überlebenskampf“ der Gesellschaft bzw. der Gesellschaften? Ist unsere Hingabe an all die Versprechen und Angebote, die das Individuum angeblich „fitter“ und zufriedener machen, tatsächlich in der Lage, unseren Wunsch nach einem guten Leben, nach einer guten Gemeinschaft zu erfüllen? Ist das kapitalistische Gesetz gleichzusetzen mit dem Grundmechanismus des Lebens, verlangt dieses Gesetz, längst zum Mythos geworden, diese Struktur als „naturalistische Gesetzmäßigkeit“ zu befolgen, sie gleichsam zum Credo der Gemeinschaft zu erheben, sie als alternativloses Dogma der Natur zu akzeptieren?

 

Das (voraussehbare) Scheitern des Versuches scheint ein klägliches zu sein. Das erwartete Resultat ist nicht eingetreten. Welche Imperative richtet man selbst an sich, welche richtet eine Gesellschaft an ihre Mitglieder, geprägt durch ihre „Glaubensgrundsätze“, und was geschieht, wenn man ihnen nicht entsprechen kann? Die Arbeit "get results" bezieht sich absichtlich auf ein sehr äußerliches, nahezu peinliches Beispiel, welches das archaische Moment von Stärke, Überlegenheit und Macht plastisch am Körper darstellt und dabei auf die vielfältigen, oft subtileren Formen des "Selbsttuning" hinweisen will.

 

 

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